In den endlosen Weiten der Unternehmenslandschaften, wo Buzzwords wie Sterne am Firmament leuchten, gibt es ein uraltes Geheimnis, das schon längst vergessen scheint: DV2C – Deliver Value to Customer. Klingt revolutionär, ist aber so alt wie die Zunft der Handwerker im Mittelalter.
Stellen Sie sich vor, in vergangenen Zeiten, ohne Scrum, Kanban oder gar JIRA, haben es Handwerker tatsächlich geschafft, ihren Kunden Wert zu liefern. Ohne tägliche Stand-up-Meetings, ohne Burn-down-Charts, und – halten Sie sich fest – ohne einmal in ihrem Leben das Wort „Agilität“ in den Mund zu nehmen.
DV2C – “Deliver Value to Customer” – ist damals wie heute der Schlüssel zum Erfolg
Das „Deliver Value to Customer“-Framework, war auch damals schon die Grundlage erfolgreichen Handelns. Es war eine einfache, aber effektive Philosophie: „Mache etwas Nützliches und verkaufe es.“ Keine endlosen Meetings, keine komplizierten Prozesse.
Stellen wir uns einen Schmied im Mittelalter vor. Sein Ansatz war bemerkenswert „agil“, auch wenn er das Wort nie gehört hätte. Beim Schmieden eines Schwertes arbeitete er eng mit dem Kunden zusammen. Anstatt sich in seiner Schmiede zu verbarrikadieren und ein Schwert nach eigenem Gutdünken zu fertigen, suchte er das Gespräch mit dem Auftraggeber. „Entspricht das Gewicht Ihren Vorstellungen? Ist die Balance so, wie Sie es sich vorstellen? Wie fühlt sich der Griff an?“ – Fragen, die heute in modernen agilen Zyklen als Feedbackloops bekannt sind.
In unserer modernen Welt, wo „agil“ oft mehr über PowerPoint-Präsentationen und weniger über tatsächliche Flexibilität und Kundenorientierung aussagt, könnte DV2C eine erfrischende Rückbesinnung sein. Vielleicht sollten wir uns ab und zu daran erinnern, dass es in der Geschäftswelt – wie im Mittelalter – letztendlich darum geht, dem Kunden etwas von Wert zu liefern. Etwas, das funktioniert, das nützlich ist und das den Kunden zufriedenstellt.
Das Produktbacklog ist der Wunschzettel unserer Kunden
In der Welt der agilen Frameworks ist das Konzept eines Backlogs zentral – eine Sammlung von Aufgaben und Wünschen, die es zu erfüllen gilt. Im Herzen des DV2C-Prinzips, Deliver Value to Customer, liegt die Einsicht, dass dieser Backlog ausschließlich aus Kundenwünschen bestehen sollte, die sorgfältig priorisiert werden.
Nehmen wir wieder unseren mittelalterlichen Schmied. In seiner Werkstatt gab es eine klare Priorisierung der Kundenwünsche. Er fragte den Ritter: „Was ist Ihnen am wichtigsten an Ihrem Schwert? Ist es die Schärfe der Klinge, die Balance oder die Verzierung des Griffs?“ Diese Fragen waren der mittelalterliche Vorläufer eines Kunden-Backlogs. Der Schmied sammelte die Wünsche und Anforderungen seines Kunden und ordnete sie nach ihrer Wichtigkeit.
Diese Priorisierung war entscheidend. Sie stellte sicher, dass der Schmied an den Aspekten des Schwertes arbeitete, die für den Kunden am wertvollsten waren. Es war eine frühe Form des „Value-based Backlog Managements“, bei dem die wichtigsten Kundenanliegen zuerst bearbeitet werden. Dieser Ansatz garantierte, dass der Kunde am Ende ein Produkt erhielt, das seine wichtigsten Bedürfnisse und Wünsche erfüllte.
Was wir aus DV2C lernen können
Wir können daraus schließen, dass der wahre Wert nicht in komplizierten Frameworks oder dem neuesten Management-Jargon liegt, sondern in der einfachen Kunst, etwas Nützliches zu schaffen – ganz wie die Handwerker des Mittelalters. Ironischerweise könnten diese alten Meister uns eine Lektion erteilen, die in der modernen Geschäftswelt manchmal in Vergessenheit gerät: Einfachheit und direkte Wertschöpfung sind oft die besten Methoden.
Teams sollten sich darauf konzentrieren, den Backlog stets aus der Kundenperspektive zu gestalten und die Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit für den Kunden zu ordnen. So sollten moderne Agile Teams regelmäßig mit ihren Kunden interagieren, um zu verstehen, was für sie am wichtigsten ist und ihr Handeln entsprechend anzupassen.
Heutige agile Methoden streben genau das an: eine iterative, kundenorientierte Entwicklung, bei der Feedback und Anpassungen im Vordergrund stehen. Anstatt sich in den Tiefen komplexer Prozesse zu verlieren, sollte der Fokus agiler Teams auf der direkten Zusammenarbeit mit dem Kunden liegen, um ein Produkt zu schaffen, das dessen Bedürfnisse nicht nur erfüllt, sondern übertrifft.
So zeigt uns das DV2C-Prinzip, dass die Grundlagen agiler Methoden nicht neu, sondern so alt sind wie das Handwerk selbst. Es ist die Kunst der direkten Kundenzusammenarbeit und iterativen Verbesserung, die wahre Werte schafft – eine Lektion, die wir uns in der heutigen schnelllebigen Geschäftswelt zu Herzen nehmen sollten.